Die Fasziopathie nimmt eine immer stärker werdende Bedeutung in der Physiotherapie ein. War bis vor einigen Jahren das Wissen darauf begrenzt, dass die Faszien als bloße Bindegewebshülle dienen, die jeden Muskel, Knochen und Organe als Schutz umhüllt, ist man heute komplett anderer Meinung.
Die Faszien dienen nicht als reine Schutzhülle, sie sind eher als muskuläres Bindegewebe zu sehen. Das bedeutet auch, dass sie selbsttätig kontrahieren können, also genau wie ein Muskel eine Kraft ausüben können. Somit stellen sie ein eigenständiges Organ dar, welches seine Probleme mit sich bringen kann. Sie verspannen sich und lösen dadurch einen Schmerz aus, der von einem muskulären Schmerz nicht zu unterscheiden ist. Zudem können die Faszien verkleben. Verspannung und Verklebung führen letztlich zu Schmerzen und zu Einschränkungen in der Beweglichkeit.
Werden die Faszien außer Acht gelassen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Schmerzen trotz intensiver Therapie nicht gelindert werden. Da sich die Faszien wie ein Kettenhemd durch den gesamten Körper ziehen, ist es absolut notwendig, das schwächste Glied der Kette zu finden. Und das liegt nicht zwangsläufig am Schmerzpunkt.
Wir als ganzheitliche Therapeuten betrachten die Faszien als Teil der Behandlung und führen diese sowohl mit manuellen Techniken als auch mit Hilfsmitteln durch.
Ziel der Behandlung ist die Lockerung und Entklebung der Faszien. Dies führt zusätzlich zu einer Schmerzlinderung und unterstützt die Wiederherstellung der Beweglichkeit in der ganzheitlichen Therapie.